Luther 2017
oder
Ein Cache für 100 Jahre Reformation

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Alles begann am Gründonnerstag 2017 beim Event "Dönerstag 2017 in Braunschweig JUBILÄUM" (GC719DD). Ccc aR berichteten von einer Cache Serie im Raum Holzminden zum 500. Jahrestag der Reformation. Fünf Caches. Davon drei Multis und zwei Mysteries. Alle problemlos machbar. Und wer die Caches alle gefunden hat, bekommt einen Coin. 500 hat der Pastor aus Holzminden prägen lassen. cachingKata zeigte mir dann die Coin.

Das klang ja alles recht interessant, aber wie weit ist Holzminden weg? Aus dem weiteren Gespräch ergab sich, dass es so ca. 100 km seien. Aber für die Serie und die Coin für mehr als 200 km Benzin durch den Motor jagen? Nein, dafür ist Geocaching zu naturverbunden. Ist ja fast so, wie in Braunschweig, wo der Stadtputz nicht in die CITO Souvenir Zeit fällt und diejenigen, die das Souvenir haben wollen, 60 bis 100 km mit dem Auto fahren, um die Umwelt von Müll zu befreien. Aber das ist ein anderes Thema und durch meine SITO Cache Serie entschärft.

Also mit dem Fahrrad! Bei der Strecke sind zwei Tage eines Wochenendes reichlich knapp. Und da ist die Zeit zur Cachesuche noch nicht einberechnet. Außerdem hat die Umgebung von Holzminden deutlich mehr Erhebungen als die Umgebung von Braunschweig! Mit diesem "Floh im Ohr" verließ ich dann das Event.

In den nächsten Tagen wurden dann fünf Cachebeschreibungen, Landkarten und mein Terminkalender befragt und es ergaben sich runde 300 km Strecke durch den ganzen Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder und drei mögliche Termine in den nächsten Wochen. Das Wetter noch nicht mit berücksichtigt. Als Übernachtungsorte waren Bodenwerder und Holzminden am sinnvollsten. So konnte ich in Bodenwerder die Serie beginnen und nach dem letzten Cache in Boffzen beim Pastor in Holzminden vorbeischauen, um die Coin abzuholen. Außerdem war damit schon ein kleiner Teil der Rückreise nach Braunschweig geradelt.

Mit diesem Plan machte ich mich an die Quartiersuche und nahm Kontakt zum Owner auf. Aus dem kleineren Bodenwerder hatte ich in kürzester Zeit zwei Zusagen für die Übernachtung, aus dem größeren Holzminden nicht einmal eine Antwort. Und der Owner Luther 2017 war von meiner Idee richtig begeistert. Mit solch einer Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Also stand fest: Ich werde radeln. Nur wann war noch die Frage. Der erste der drei Termine war vom 29. April bis 1. Mai. Dank des Feiertages hatte ich drei volle Tage und nicht wie bei einem anderen Termin Freitag nach Feierabend bis Sonntag. Die Übernachtungszusagen bezogen sich auch auf diesen Termin.

Bei der Routenplanung war dann kurze Strecke gegen Radeln an der Bundesstraße bzw. kurze Strecke gegen Vermeidung von Höhenmetern abzuwägen. Die Route war recht schnell festgelegt. Bei einem Blick auf die Anzahl meiner gefundenen Caches zeigte sich, dass der nächste volle Hunderter nicht mehr weit war. Mir kam der Gedanke, auf der Reise die noch fehlenden Founds mit Caches der Serie Gotteshäuser aufzufüllen und den Cache in Holzminden zum Abschluss für den nächsten vollen Hunderter und damit für eine HunterCoin (siehe Statistik - dojegeo Hunter Coins) vorzusehen. Vier Caches waren notwendig, sechs lagen an der Strecke. Also konnte ich mir zwei DNFs erlauben. Das sollte klappen.

Die Wettervorhersage entwickelte sich positiv. Kein Regen. Gegen alles Andere konnte mach sich wappnen. Nur die Übernachtung in Holzminden machte weiterhin Probleme. Trotz zahlreicher weiterer Anfragen keine Zusage. Mit Luther 2017 entwickelte sich ein reger Dialog.

Weniger als eine Woche bis zum ersten Termin. Noch immer keine Unterkunft in Holzminden. Und Luther 2017 war an dem Wochenende unterwegs. Daher organisierte er nicht nur eine alternative Abholmöglichkeit für die Coin, sondern auch gleich eine Übernachtungsmöglichkeit in Boffzen. Zwei Tage vor Abfahrt war alles organisiert.

Freitag, 2017-04-28, nach Feierabend: Die in den letzten Tagen bereitgelegten Sachen wurden in den Satteltaschen verstaut. Jetzt blos nichts vergessen! Die Landkarten als Rückfallebene für das GPS verschwanden in der Beintasche meiner Hose. Die Powerbank war geladen und im schnellen Zugriff. Die Liste der geplanten Caches kam zu den Landkarten. Am Abend ging es dann zur Entspannung noch zum 158. Braunschweiger GC Stammtisch (GC73RVM). Eine gute Gelegenheit ccc aR und cachingKata über die Folgen ihrer Information zu unterrichten.

Die Karte Braunschweig bis hinter Hildesheim.
Die Karte Braunschweig bis hinter Hildesheim.

Samstag, 2017-04-29, 07:30 Uhr: Es ging los. Bei leichtem Westwind Richtung Hildesheim. Kurz vor Erreichen der Innenstadt dann die ersten beiden Gotteshäuser Caches. Der Erste lag ein ganzes Stück off, konnte aber dennoch gefunden werden. Der Zweite ließ sich problemlos an seiner Koordinate finden. Weiter durch Hildesheim und dann doch an der B1 entlang. Endlich war Hemmendorf erreicht und ich konnte die B1 verlassen. Kurz darauf ging es dann über den Ith. Die beiden Orientierungsstopps auf dem Weg bis zum Kamm kamen meinen Beinen sehr gelegen. Berg ab nach Dohnsen war ein Härtetest für meine Bremsen. Dann ging es bis Linse, kurz vor meinem Quartier für die nächste Nacht. Der Gotteshäuser Cache war schnell gefunden. Damit brauchte ich am nächsten Tag nur noch einen von drei Gotteshäuser Caches, damit der Plan aufging. Nachdem ich mein Quartier bezogen hatte, ging es noch einmal mit weniger Gepäck in den Sattel und zum Cache in Bodenwerder. Die Aufgaben waren problemlos zu lösen und so konnte ich zum Abschluss des ersten Tages nicht nur ein Logbuch signieren, sondern auch die erste Figur in mein Luther 2017 Heft stanzen. Um 20:15 waren 112,2 km geschafft.

Da diese Karte spoilert, wird sie erst nach ende der Aktion online gestellt. Die Karte Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder Nord.
Die Karte Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder Nord.

Sonntag, 2017-04-30, 07:07 Uhr: Zum Auftakt des zweiten Tages ging es zunächst zu einem Gotteshäuser Cache. In der Morgensonne konnte ich sein Logbuch signieren. Teil eins des Planes war also schon einmal aufgegangen und die beiden übrigen Gotteshäuser Caches wurden auf den Rückweg verschoben. Nächstes Ziel: Eschershausen. Dort wurde am 22 Mai 1845 Johanne Wilhelmine Friederike Brand geboren. Sie ist meine Altgroßmutter (Großmutter meiner Urgroßmutter). So habe ich eine ganz persönliche Verbindung zu diesem Cache. Wilhelm könnte Friederike sogar gekannt haben. Zumindest ihre Eltern müssten Wilhelm gekannt haben. Der Cache war problemlos zu finden. Dann ging es weiter nach Amelunxborn. Nachdem ich das Ende des Gottesdienstes abgewartet hatte machte ich mich auf die Suche und übersah das Epitaph beim ersten Rundgang. Trotz meiner Kenntnisse der lateinischen Sprache habe ich dort die erforderlichen Daten nicht erkannt und stützte mich auf meinen Recherche im Internet ab. Ein Unglück kommt selten allein. Ich erwischte die vermutlich einzige falsche Jahreszahl und das Schloss am Final ließ sich nicht öffnen. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Erfahrung bekam ich es dann aber doch auf. Schließlich hatte ich in Eschershausen schon geübt und dort das Schloss wieder auf die richtige Zahl eingestellt. Das Final hier nutzte ich dann für eine Mittagspause bei herrlichem Wetter.

Da diese Karte spoilert, wird sie erst nach ende der Aktion online gestellt. Die Karte Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder Süd.
Die Karte Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder Süd.

Am Nachmittag erntete ich dann die Früchte der Berganfahrt und ließ es nach Holzminden oft nur bergab rollen. In Holzminden angekommen machte ich mich auf die Suche nach der Bibel und dem Schlüssel, der mir den Zugang zum Logbuch und Motivstanzer ermöglichte. Beides war problemlos zu finden. Da ich deutlich schneller war, als ich geplant hatte, gönnte ich mir noch einen Rundgang durch Holzminden. Schließlich gehörte es bis zur Auflösung des Herzogtums Braunschweig zu dessen Weser Distrikt. Dann ging es weiter an der Weserentlang zunächst zum Kloster Corvey. Ein Stamm der Familie Wedemeyer, der später in der Wesermarsch siedelte und möglicherweise mit dem Wedemeyers aus Foerste am Harz zusammenhängt, aus denen meine Wedemeyer stammen. Ließ auch diesen Besuch zu etwas Besonderem werden. In Boffzen angekommen suchte ich den Ort auf, den ich als Gänseplatz von zu Hause aus ermittelt hatte. Ein Abgleich mit dem Bild in der Cachebeschreibung bestätigte mein Ergebnis. Bis zum Eintreffen von JudgeTSV hatte ich noch viel Zeit dort an einem der nicht für den Cache mitzuzählenden Tische schon einmal ein paar Logs zu schreiben. Dann ging es auf die Suche nach dem fünften und letzten Cache der Serie. Eine Antwort wollte sich nicht auf der Infotafel finden lassen. Aber ich bekam die Antwort dann doch n och heraus. Das Final war schnell entdeckt und so konnte ich auch das letzte Motiv in das Heft stanzen und es dann gegen die Coin eintauschen. Danke an QueenCee!

Montag, 2017-05-01, 08:23 Uhr: Auf ging es Richtung Heimat. Von einem Teil des ehemaligen Herzogtums Braunschweig in seine damalige Hauptstadt. Auf dem Weg habe ich dann nicht nur die schonangesprochenen beiden Gotteshäuser Caches in Eschershausen, sondern auch noch zwei Earth Caches und ein paar Tradis erfolgreich gesucht. Da der Wind im Vergleich zum Anreisetag um 180° gedreht hatte, ging es also wieder gegen an und im Bereich des Weserberglandes auch noch einiges hoch und runter. Um 20:12 Uhr traf ich dann zu Hause ein.

Ergebnis: